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Vom Auge des Herren zur Digitalisierung der Landwirtschaft

Eine Erfolgsgeschichte, erzählt von Hermann Leithold, Geschäftsführer der Agricon GmbH

Auslöser

Im Landwirtschaftssektor war es seither üblich, dass subjektive Entscheidungen durch das eigene Bauchgefühl oder die individuelle Erfahrung getroffen wurden. Man nennt das „das Auge des Herren“. Oft konnten Entscheidungen auch gar nicht wirklich begründet werden. Diese Vorgehensweise ist auch heutzutage in einigen Bereichen noch üblich.

Seit Beginn der 1990er Jahre hat es uns die technologische Entwicklung aber ermöglicht, Entscheidungen objektiv treffen zu können. So kann analysiert werden, welche Eingangsinformationen benötigt werden. Diese Objektivierung des Produktionsprozesses war auf einer Metaebene gesehen der Startpunkt für unser Unternehmen, uns folglich dem Thema der Digitalisierung im Landwirtschaftssektor anzunehmen.

Der Schlüssel zum Erfolg

Die Technologie heutzutage ist deutlich ausgereifter als noch vor 30 Jahren. Dennoch ist das, was wir heute machen, in seinen Grundzügen gleichgeblieben: Wir erfassen Daten und bringen sie in ein System. Viele Unternehmen erfassen Daten, aber nur die wenigsten haben eine gute Idee, was man damit anfängt. Wenn wir beispielsweise eine Entscheidung treffen müssen, dann überlegen wir uns im Vorhinein, welche Daten wir brauchen und nicht andersherum. Die erste Festlegung in der eigenen internen Digitalisierung muss also immer sein: Was möchte ich optimieren? Was möchte ich mit meiner Digitalisierung erreichen? Wir definieren unser Ziel und pflastern uns den Weg mit den nötigen Daten als eine Art Baustein.

Was wir unseren Kunden am Ende anbieten, ist eine Effizienzsteigerung in der Produktion, sprich das Input-Output-Verhältnis zu optimieren. Dafür wird ein mehrdimensionales Set an Werkzeugen benötigt, wie verschiedene Hardware, Software und Sensorik. Beispielsweise nutzen wir Pflanzensensoren, um den Wachstumsstatus zu erfassen. Alles wird am Ende in unserem Agrar ERP-System zusammengeführt. Diese cloudbasierte Datenmanagementplattform kann unseren Kunden anschließend die richtige, objektive Entscheidungsvorlage ausstellen. Der Kunde kann dann nach eigener Vorstellung das Unternehmen führen und nach Abwägung von Risiken Entscheidungen treffen. Die notwendige Sensorik ist dabei direkt als klassische Retrofit-Lösung direkt am Traktor verbaut. Während des Fahrens werden die Pflanzen in Echtzeit gescannt und analysiert, um Information über ihren Zustand zu erhalten und mögliche Bedarfe an Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln zu erkennen. Nun gibt es zwei Möglichkeiten. Es kann bereits während gestreut oder gespritzt wird direkt in den Prozess eingriffen werden, wenn die Informationen dies nahelegen. Das passiert über eine im System verbaute Intelligenz. Alternativ dazu können die erhobenen Daten ins Datenportal geschickt und die Informationen dann nachträglich bearbeitet werden. Durch unser angesprochenes Servicekonzept als positives Erlebnis, erfahren unsere Kunden zusätzlich eine Transparenzsteigerung des Prozesses.

In den ersten 12 Monaten begleiten wir dabei sehr intensiv mittels Schulungen und Beratungen vor Ort. Wir sprechen mit den Betriebsleitern und Fahrern sowie weiteren involvierten Akteuren. Damit stehen wir eng an der Seite unserer Kunden, um mit unseren Systemen über eine Saison hinweg jede Situation von Aussaat, über Düngung, Pflanzenschutz bis hin zur Ernte einmal miterlebt und begleitet zu haben. Nach dieser Zeit der Implementierung bieten wir ein Servicekonzept an, in dem der Kunde mehrmals jährlich Schulungen und Workshops besuchen kann, um up-to-date zu bleiben. Dieses Beratungskonzept ist in den letzten Jahren erfolgreich gewachsen und wird von unseren Kunden sehr gut angenommen, weil Plug&Play eben nicht immer funktioniert.

Bei kleineren digitalen Schulungen, die vor allem während der Covid-Pandemie vermehrt durchgeführt wurden, hat man natürlich auch den Kompetenzzuwachs beim Umgang mit digitalen Medien gemerkt, sowohl bei uns als auch bei unseren Kunden. Insgesamt schaffen wir es mit unserem Ansatz und unseren Produkten dem Kunden ein positives Erlebnis bei der Digitalisierung seiner Prozesse und Aktivitäten zu ermöglichen. Zusätzlich steigern wir gleichzeitig auch die Transparenz dieser.

„Digitalisierung kostet am Anfang Kraft. Da muss man die Kunden drüber hinaus führen, um das positive Erlebnis zu schaffen. Damit kommt auch die innere Überzeugung aller involvierten Akteure, dass der Prozess am Ende besser und transparenter ist.“

Hermann LeitholdGeschäftsführer, Agricon GmbH

Aufwand

Egal ob bei uns intern oder bei unseren Kunden: einer der größten Aufwände und Kraftakte ist die Mitarbeiter kontinuierlich mitzunehmen und zu überzeugen. Allgemein, aber vor allem in Richtung unserer Kunden, gilt es dann auch Vertrauen aufzubauen und ein Verständnis für den Prozess objektivierter Entscheidungen zu schaffen. Gesamtgesellschaftlich gesehen kostet dem Menschen eine Veränderung immer Kraft, weshalb es unabdingbar ist, dass lebenslange Lernen in den Köpfen der Menschen zu etablieren. Damit entstehen vor allem im Vertrieb, der Beratung und der kontinuierlichen Schulung hohe Aufwände. Diese sind nicht nur in Form von finanziellen oder zeitlichen Ressourcen zu sehen. Beharrlichkeit, Ausdauer und Empathie sind da ganz entscheidende Faktoren.

Selbstverständlich haben wir aber auch klar zu beziffernde Aufwände in Punkto Digitalisierung. Unsere Infrastruktur ist komplett die eigene und diese Systeme müssen kontinuierlich auf dem neuesten Stand gehalten werden. Davon hängt ja ganz einfach unser Unternehmenserfolg ab. Wir müssen technologische Entwicklungen, aber auch die Bedarfe unserer Kunden und des Marktes im Auge behalten. Da sind ganz klar auch Investitionen notwendig, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Hinzu kommen natürlich auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die sich im Bereich Landwirtschaft über die Zeit ändern.

Hilfreiches

Was das Thema der Digitalisierung von landwirtschaftlichen Betrieben angeht, befinden wir uns nach wie vor ganz am Anfang. Der Fachkräftemangel wird diese Situation verschärfen, einfache Tätigkeiten werden sukzessive wegfallen, weshalb weniger Leute in der Verantwortung sind, größere Einheiten zu managen.

Herausfordernd ist ebenfalls der allgemeine Breitbandausbau in Deutschland, um sich auf den Prozess der Digitalisierung einzustellen und diesen umzusetzen. Das sind aber Realitäten, denen wir uns stellen müssen. Dabei kann nicht jeder alles. Externe Unterstützung ist meist unablässig, um nachhaltig Erfolge bei Digitalisierungsprojekten zu schaffen, vor allem wenn man nicht selbst aus dem IT-Bereich stammt.

Aber selbst wir als Unternehmen in diesem Bereich und als Anbieter digitaler Produkte und Lösungen mussten lernen, dass Unterstützung von außen wichtig ist.

Lerneffekte

Zu Beginn hatten wir ehrlicherweise eine falsche Denkweise. Anders als wir es unseren Kunden immer ans Herz legen, haben wir damals gedacht, wir müssten alles selbst machen und wir können alles selbst machen. Das aber stellte sich als grobe Fehleinschätzung heraus, als wir bei uns im Unternehmen ein ERP-System einführen wollten. Resultat waren hohe Kosten, ohne durch die Einführung des Systems einen Vorteil generiert zu haben. Niemand hatte mehr Spaß daran und es war einfach nur Digitalisierung der Digitalisierung willen.

Wir mussten lernen, unsere Ziele zu fokussieren und zu definieren, was wir denn genau erreichen möchten. Durch die Unterstützung eines professionellen Dienstleisters konnten wir erneute Fehler verhindern. Diese Erfahrung hilft uns auch heute im Umgang mit argumentierenden Kunden sehr. Folglich sollte man sich auch bei dem Thema Dienstleistung immer bewusst sein, womit man sein Geld verdient.

Ich würde jedem raten, ein Verständnis für Priorisierung zu schaffen, um Fragen zu klären wie: Wo wird in unserem Unternehmen Geld verdient und was ist eigentlich unser Unternehmenszweck? An diesen Punkten sollte man in der Regel ansetzen und über die Themen Digitalisierung und Weiterentwicklung nachdenken.

Agricon GmbH

[ultimate_icon_list icon_size=“50″ icon_margin=“30″][ultimate_icon_list_item icon=“Defaults-user“ icon_color=“#ffffff“ icon_style=“square“ icon_color_bg=““ el_class=“best-practise-icon“]Kontaktperson:

Hermann Leithold
Geschäftsführer, Agricon GmbH[/ultimate_icon_list_item][ultimate_icon_list_item icon=“Defaults-home“ icon_color=“#ffffff“ icon_style=“square“ icon_color_bg=““ el_class=“best-practise-icon“]Adresse:
Agricon GmbH
Im Wiesengrund 4
04749 Ostrau[/ultimate_icon_list_item][ultimate_icon_list_item icon=“Defaults-suitcase“ icon_color=“#ffffff“ icon_style=“square“ icon_color_bg=““ el_class=“best-practise-icon“]Branchen:

IT-Dienstleister im Bereich Landwirtschaft[/ultimate_icon_list_item][ultimate_icon_list_item icon=“Defaults-group users“ icon_color=“#ffffff“ icon_style=“square“ icon_color_bg=““ el_class=“best-practise-icon“]Mitarbeiter:

>50 Beschäftigte (inkl. Auslandspartner = 100)[/ultimate_icon_list_item][ultimate_icon_list_item icon=“Defaults-globe“ icon_color=“#ffffff“ icon_style=“square“ icon_color_bg=““ el_class=“best-practise-icon“]www.agricon.de[/ultimate_icon_list_item][/ultimate_icon_list]

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