Digitalisierung braucht frische Perspektiven, langfristige Investitionen und Zukunftsorientierung. Junge Unternehmer und Unternehmerinnen, die den Staffelstab im Rahmen einer Unternehmensnachfolge gerade übernommen haben, können genau das in gewachsene mittelständische Firmen einbringen und somit die Chancen der Digitalisierung nutzen. Diskutieren Sie mit Menschen, die diesen Weg erfolgreich beschritten haben, wie dies gelingen kann.
Mit erfolgreichen Unternehmens-nachfolgen Digitalisierung gestalten
Impressionen aus Oelsnitz
Eventbericht: Oelsnitz
Die sächsische Wirtschaft fußt bekanntermaßen auf einem starken, innovativen Mittelstand. 80% aller Erwerbstätigen arbeiten in kleinen und mittelständischen Betrieben (KMU). Diese Unternehmen sind es auch, die das Wirtschafts- und Beschäftigtenwachstum vor der Pandemie entscheidend geprägt haben. Das Vogtland ist hierfür eine Modellregion, mit seinem breiten Branchenmix aus IT- und Elektroindustrie, Stahl- und Maschinenbau, Zulieferindustrie für den Automobilbau aber auch mit innovativen KMU aus traditionellen Sektoren wie der Textilindustrie oder dem Musikinstrumentenbau. Der Strukturwandel wird aktiv und gemeinsam angegangen: Das Netzwerk Südwestsachsen Digital (SWS DIGITAL e.V.) aber auch die zahlreichen Initiativen von IHK und Wirtschaftsförderung sind klarer Beleg.
Genau wie in ganz Deutschland wird die Digitale Transformation jedoch von einer weiteren großen Herausforderung begleitet: Eine hohe Anzahl von KMU steht in den nächsten Jahren aufgrund des Alters der Unternehmerinnen und Unternehmer zur Übergabe an, doch die Nachfolgeplanung gestaltet sich schwierig. In Sachsen – und allen neuen Bundesländern – gelten dabei spezielle Rahmenbedingungen: Viele Unternehmen, die nach der Wiedervereinigung gegründet wurden, stehen nun – 30 Jahre später – gesammelt vor der Übergabe. Die Nachfolge in der Familie ist aber offensichtlich noch nicht eingespielt, die nächste Generation ggf. gar nicht vor Ort, die Strukturen auch kleiner und inhaberbezogener als bei älteren Firmen. Konsequenz: 16% der Inhaber sind bereits über 60 und nur in etwa die Hälfte ist bereits in konkreteren Nachfolgeplanungen. Von denen, die sich in Planungen befinden, erwägen jedoch rund ein Drittel die Stilllegung – meist genannter Grund: Keine Nachfolgeinteressenten in Sicht.
Die Nachfolgethematik hat dabei auch einen schwerwiegenden Einfluss auf die Digitale Transformation. So investieren Unternehmen, die in den nächsten zwei Jahren zur Nachfolge anstehen und wo diese noch nicht geklärt ist, im Schnitt ca. 45% je Mitarbeitendem weniger als Unternehmen mit einem Horizont größer zehn Jahre. Darüber hinaus sind jüngere Firmenlenkerinnen und -lenker im Mittel, Innovationen gegenüber aufgeschlossener und haben einen natürlicheren Zugang zu den Potentialen der Digitalisierung.
Somit gilt: Wer die Nachfolgefrage löst, hat in der Regel gleichzeitig eine ganz wichtige Voraussetzung für das Meistern der Digitalen Transformation geschaffen! Gemeinsam mit Unternehmerinnen und Unternehmern der Region schauen wir auf Erfolgsgeschichten, um zu lernen wie Nachfolge und Digitalisierung sich befruchten können – und welche durchaus kreativen Regelungen für Unternehmensnachfolgen in Frage kommen!
Unsere regionalen Erfolgsgeschichten zeigen hier vor allem das produzierende Gewerbe und deren Firmen sowie die dazugehörigen unternehmerischen Errungenschaften im Zeitalter der Digitalisierung. Im Fokus der Digitalisierungsinitiativen standen und stehen dabei vor allem Effizienzsteigerungen durch die Digitalisierung interner Prozesse, die Erweiterung von Dienstleistungen zu den durch die Firmen produzierten Güter, die Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie die Beratung von Kunden, auch zu individualisierten Produktbedarfen.
Ihr Gastgeber:
Maximilian Schreiter
Maximilian Schreiter ist seit 2019 Dozent an der Handelshochschule Leipzig (HHL). Der gebürtige Leipziger gilt als Experte für Unternehmensbewertung und -finanzierung. An der HHL hat er darüber hinaus als Executive Director die operative Leitung des Instituts für Familienunternehmen und Unternehmernachfolge (IFU) inne. Das Institut hat es sich zum Ziel gesetzt Unternehmer und Unternehmerinnen sowie Nachfolger und Nachfolgerinnen im Übergabeprozess tatkräftig zu unterstützen sowie über Veranstaltungen, Seminare und Studien über die Thematik der Unternehmensnachfolge zu informieren. Seit zwei Jahren ist das Thema der Digitalen Transformation eine weitere zentrale Säule der Institutsarbeit.
Vor seiner aktuellen Tätigkeit an der HHL sammelte Maximilian Schreiter einige Jahre Erfahrung in der Beratung mittelständischer sowie größerer Unternehmen bei Roland Berger. Hierbei betreute er zahlreiche Restrukturierungs-, Transformations- und Transaktionsprojekte.
Im Gespräch mit:
Carola Kluge
Carola Kluge ist Gründerin der Kluge-Steinmüller Steuerberatungskanzlei mit Schwerpunkt digitale Prozesse und Unternehmensnachfolge. Die Kanzlei gehört mit 90 Prozent digitaler Belege zu den besten digitalen Steuerkanzleien in Deutschland innerhalb des Datev-Cockpits. Die gelernte Finanzkauffrau und Betriebsprüferin ist Strategieberaterin und Wirtschaftsmediatorin bei Firmenaufbau, Weiterentwicklung, Übergangsregelung und papierlosem Büro. Carola Kluge ist Vorstandsmitglied und Schatzmeisterin von Südwestsachsen Digital e.V..
Das Netzwerk Südwestsachsen Digital e.V. (SWS Digital) hat das Ziel, Unternehmen und Institutionen bei der erfolgreichen Gestaltung der Digitalisierung zu unterstützen und Südwestsachsen als Technologieregion bekannt zu machen. Bestehende Unternehmen sollen mit Hilfe digitaler Technologien noch besser werden, neue Unternehmen sollen entstehen. Das Netzwerk hat 84 Mitglieder und 1.900 Kontakte.
Pierre Beer
Pierre Beer hat an der Berufsakademie Glauchau Bankwirtschaft studiert und im Anschluss ein Traineeprogramm im Bereich Corporate Finance bei der HypoVereinsbank erfolgreich abgeschlossen. Über seine dortige Station als Firmenkundenbetreuer kam er 2011 zunächst als Kaufmännischer Leiter zur GETT und hat 2013 im Rahmen eines Management-Buy-Outs (MBO), zusammen mit seinen Kollegen Steve Möckel und Tino Pietzsch sowie dem Wachstumsfonds Mittelstand Sachsen (WMS), die Nachfolge der GETT-Gruppe erfolgreich geregelt. Als Senator im Senat der Wirtschaft Europa engagiert sich Pierre Beer für eine gemeinwohlorientierte und nachhaltige europäische Marktwirtschaft.
Die GETT-Gruppe beschäftigt weltweit 190 MitarbeiterInnen an 4 Standorten, der Hauptsitz ist in Treuen. Die Unternehmensgruppe fertigt Bedienlösungen für zahlreiche Branchen und wird dabei von der Vision geleitet, die Beziehung zwischen Mensch und Maschine zuverlässig, intuitiv, und sicher zu gestalten. 2016 hat die Firma den Integrationspreis gewonnen und wurde 2018 mit dem Sächsischen Meilenstein in der Kategorie „Erfolgreiche Unternehmensnachfolge“ ausgezeichnet.
Steffen Fischer
Steffen Fischer ist gemeinsam mit seinem Bruder Inhaber von FISCHER druck&medien in vierter Generation. Das 100% klimaneutrale Unternehmen stellt hochwertige Werbe- und Geschäftsdrucksachen her. Digitale Lösungen wie Webdesign, ePaper und digitales Marketing ergänzt das Portfolio.
Steffen Fischer arbeitete mehrere Jahre im Produktmanagement von callas software, dem deutschen Spezialisten von PDF-Analyse-Lösungen. An der HHL Leipzig Graduate School of Management belegte er den Part-Time MBA. Nach seinem Drucktechnik-Studium sammelte er ebenfalls Erfahrungen im internationalen Bereich im Wertpapierdruck in Melbourne, Australien sowie in der Media-Agentur TBWA.
Auch für Sie vor Ort:
Als weiterer Service des „Zukunftsland Sachsen“ ist das Info-Mobil der Transferstelle IT-Sicherheit im Mittelstand (TISiM) vor Ort in Oelsnitz. Mit dieser Initiative unterstützt das Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in ganz Deutschland Unternehmen darin, ihre IT-Sicherheit zu verbessern. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen
werden für das Thema sensibilisiert. Durch konkrete Hilfsangebote bei der Erhöhung ihres IT-Sicherheitsniveaus, wie z.B. durch Webseitenchecks, Handlungsleitfäden, Schulungs- und Lehrmaterialien, werden die KMU unterstützt.
Impressionen vergangener Veranstaltungen
06. APRIL IN OELSNITZ
Mit erfolgreichen Unternehmensnachfolgen Digitalisierung gestalten
Veranstaltungsort
Walther Büroorganisation
und Einrichtung GmbH
Willy-Brandt-Ring 1
08606 Oelsnitz (Vogtl.)
Veranstaltungszeit
16:00 – 19:30 Uhr
Teaser: Oelsnitz
Aktuelle
News
Für die Medien: Weitere Informationen, Pressetexte, Kurz-Porträts der Referenten, Teilnehmer-Testimonials sowie Bilder und Grafiken finden Sie hier.
Bisherige Erfolgsgeschichten
Alle Erfolgsgeschichten für Sie hier im Überblick.
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